Hund alleine Zuhause lassen?
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Hundebetreuung

Hund alleine Zuhause lassen?

Hund alleine Zuhause?

Urlaub, Arbeit, Krankheit oder andere Notfälle können Hundehalter in schwierige Situationen bringen. Wohin mit dem Hund? Aber auch im Alltag sind Hunde häufig zuviel allein. Denn Hunde sind soziale Wesen, brauchen Kontakt und Bewegung. Es ist gegen ihre Natur täglich viele Stunden in einem reizarmen Umfeld ruhig zu verweilen.

 

Inhalt

Wie entspannt ist dein Hund allein?

Nur wenige HundehalterInnen haben den Luxus, mit ihren Haustieren zu Hause bleiben zu können oder den Hund mit auf Arbeit zu nehmen. In der Natur werden schwache und kranke Tiere zurückgelassen oder müssen sterben. Vielleicht sind manche Hunde auch deshalb darauf bedacht, den Anschluss zu ihrer Familie zu halten.

Nicht jeder Hund bleibt gut allein zu Hause. Manche sind massiv gestresst, wenn sie alleine sind. Sie freuen sich nicht nur, wenn Frauchen oder Herrchen endlich heimkommen, sondern haben den ganzen Tag unter Trennungsangst oder Langeweile gelitten und waren verzweifelt und unzufrieden. Ja, jeder Hund muss lernen, auch mal ein paar Stunden allein zu sein. Aber jeden Tag acht oder mehr Stunden alleine zu sein, ist für keinen Hund fair oder schön.

Wusstest du, dass selbst jeder zweite Hund, der sich still verhält, wenn er allein ist, massiv gestresst ist? An der Uni Bristol filmten Forscher 40 Hunde, die alleine waren. Dabei wurde der Stresslevel im Blut gemessen. 34 von 40 Hunden litten sehr unter dem allein sein und nur 6 Hunde waren wirklich entspannt. Bei 19 Hunden sahen selbst Experten auf Videos nicht, wie sehr die Hunde litten.

Hunde, die unter Trennungsstress leiden, winseln, fiepen, heulen, bellen, kratzen an Türen oder zerstören Gegenstände. Und selbst wenn dein Hund sich anscheinend damit wohlfühlt, den ganzen Tag allein zu Hause zu sein, ist es für seine Entwicklung sinnvoll, seine Routine zu verändern. Er sollte tagsüber etwas zu erleben, anstatt nur zu warten.

Es gibt sie: die richtige Lösung für jeden Hund. Wir von fairDogs möchten alle Hundehalter dazu ermutigen, nach ihr zu suchen, offen zu sein und auszuprobieren, bis sie die individuelle Lösung für ihren Hund gefunden haben.

Sozialverhalten und Zusammengehörigkeitsgefühl sind bei Hunden ausgeprägt. Trotzdem können alle Hunde bis ins hohe Alter hinein lernen, alleine zu bleiben. Bei Welpen geht das vergleichsweise leichter, bei älteren Hunden erfordert es mehr Training, Zeit, Geduld – oder einen zweiten Hund. Denn gerade extrovertierte Hunde brauchen Kontakt zu einem Menschen oder Hund.

 

Längere Abwesenheiten

Mit der Anschaffung eines Hundes sollte man gleichzeitig einen Plan B vorbereiten, damit der Hund bei längeren Abwesenheiten oder Problemen nicht ins Tierheim muss. Findet man im Bekanntenkreis keine Unterstützung, braucht man eine professionelle oder private Betreuungslösung. Damit der Hund nicht leidet, muss man ihn im Vorfeld an den anderen Ort gewöhnen. Optimal ist es, wenn er bereits in regelmässigen Abständen stunden- oder tageweise betreut wird, den Ort gut kennt und mag.

Plan B für geplante und unerwartete Abwesenheiten:

  1. Kurze Abwesenheiten: Urlaub, Geschäftsreisen, Anlässe und Weiterbildungen
  2. Langfristige Veränderungen: neue Wohnsituationen, Nachwuchs, familiäre- oder berufliche Veränderungen
  3. Unerwartete Veränderungen: Unfall, Krankheit, familiäre Krisen, Allergien oder häusliche Gewalt, Unverträglichkeit mit anderen Hunden, Menschen oder Tieren im Haushalt

Während Corona wurden 20% mehr Hunde gekauft als in den Vorjahren. Gute Hundebetreuung ist knapp und man braucht Zeit, bis man eine passende professionelle Betreuung findet, bei der Wuffi wohl fühlt. Gute Betreuungsplätze sind gefragt und während den Schulferien sind sie bereits früh ausgebucht. Hinzu kommt die Frage des Budgets. Dasselbe gilt auch für private Hundebetreuung: Eine Vertrauensperson zu finden, bei der die Chemie und Anforderungen zwischen HalterIn, BetreuerIn und Hund stimmt, bedarf ebenfalls Planung und Zeit.

Dog waits tensely
Hund wartet angespannt auf Frauchen.

 

Wieviel Bezugspersonen sind gut für einen Hund

Für einen Hund ist es wichtig, wie auch für uns Menschen, dass man einen Anschluss im Leben findet; Menschen und Hunde, denen man vertraut und die man liebt. Es ist gesund, dass ein Hund Kontakte zu unterschiedlichen Menschen und Tieren pflegt. Isoliert man einen Hund von der Welt, führt das zu keiner gesunden Entwicklung. Die Chemie zwischen Menschen und Hund (oder Hund und Hund) muss stimmen und auch die Persönlichkeit sollte kompatibel sein, damit die Bedürfnisse von keinem zu kurz kommen. Im Idealfall findet ein Hund ein forever-home (Zuhause für immer) und hat noch ein paar Freunde, die Wuffi gerne trifft, zwei- und vierbeinig.

Vorteile einer Hundebetreuung

  1. Beschäftigung – neue Gerüche, Freundschaften mit anderen Menschen oder Tieren, Spiele, Aktivität und Bewegung.
  2. Sozialisierung – mit anderen Hunden, besonders wichtig auch für Welpen, denn viele Hunde haben die Hundesprache und höfliches Verhalten unter Hunden nie gelernt, weil sie von klein auf zu wenig, zu kurzen oder nur einseitigen Kontakt zu Hunden hatten.
  3. Psychische und seelische Gesundheit – Bewegung, körperliche und geistige Aktivitäten stimulieren Hunde und gleichen ihre Energie aus.
  4. Sicherheit und Plan B– die Welt geht für den Hund nicht unter, wenn du mal nicht für ihn da sein kannst. Wenn du weisst, dass es deinem Hund in schwierigen Zeiten gut geht, hast auch du weniger Sorgen.

 

So findest du die passende Hundebetreuung

Nimm dir Zeit, eine passende Lösung für dich und deinen Hund zu finden, denn es gibt viele Angebote, die nicht kompetent und nur auf Profit aus sind. Schau genau hin. Es gibt viele tolle Lösungen!

Hundesitterin mit 3 kleinen Hunden.
Bei einer privaten oder professionellen Hundebetreuung, bei der mehrere Hunde zusammen betreut werden, ist es wichtig, dass sich alle Vierbeiner gut verstehen und vertragen.

Betreuung für introvertierte Hunde

Hunde, die Zeit brauchen, um sich an andere Hunde und Menschen zu gewöhnen, schätzen eine individuelle Hundebetreuung mit konstanten Kontakten. Idealerweise mit einem Hund, der ihnen sympathisch ist oder ein Betreuer ohne eigenen Hund. Introvertierte schätzen Freundschaften, mögen aber keine oberflächlichen Begegnungen. Städte sind eher ungeeignet für introvertierte Hunde wegen dem Lärm, Menschenmengen und vielen Hunden. Hier bietet sich das Dog Sharing an. Viele ältere Menschen freuen sich über hündische Gesellschaft, weil das Leben im Alter oft sehr einsam ist. Studenten, die sich noch keinen Hund leisten können, freuen sich, aktiv etwas mit einem Hund zu unternehmen und machen gerne – manchmal für ein Trinkgeld – auch ein- oder zweimal pro Woche einen grösseren Spaziergang mit dem Hund. Für tägliche Spaziergänge oder die übrigen Tage bietet sich ein Hundesitter an, den man für seine Zuverlässigkeit und Erfahrung bezahlt. Dieser kann den Hund zu Hause besuchen oder mit ihm spazieren gehen.

 

Betreuung für extrovertierte Hunde

Wenn dein Hund den Kontakt zu anderen Hunden sucht, dann sind Betreuungsorte optimal, die Hunde in der gleichen Grösse und mit ähnlicher Energie haben. Wenn Hundegrössen gemischt gehalten werden, muss immer ein qualifizierter Betreuer bei den Hunden sein und darauf achten, dass keiner gemobbt und unterdrückt wird. Hier bieten sich folgende Lösungen an: gepflegte Tierheime, Tierpensionen, Rudelhaltungen, Rudelspaziergänge oder Privathaushalte, die schon Hunde haben oder betreuen. Bei einer privaten Hundebetreuung von anderen Hundehaltern können Hundehalter sich gegenseitig aushelfen, mal den eigenen Hund abgeben und ein andermal den Hund vom anderen mitbetreuen. Gemeinsam sind auch beide Hunde tagsüber weniger einsam. Auf diese Weise können Hunde eine echte Freundschaft zu einem Hund aufbauen und bei manchen Hunden löst man mit einem zweiten Hund die Trennungsangst.

Links:

Private oder professionelle Hundebetreuung

Checkliste für Professionelle Betreuung

Checkliste für private Hundebetreuung

Betreuung für Mehrhundehalter

 

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